Sonntag, 24. August 2008

Travelbericht: Marokko

Land: Marokko
Ort: Taghazoute
Reisezeitraum: Dezember 2007
Der erste Gedanke zurück: Ich will wieder hin...

Ich kann nicht mehr genau sagen welche Gedanken mir zuerst durch den Kopf gegangen sind, als wir uns (Jan und ich) im Dezember 2007 für Marokko und gegen einen weiteren Trip auf die Kanaren entschieden. Es muss irgendwas mit absoluter Vorfreude aufgrund der vielen zuvor bestaunten Wellen- und Landschaftsbilder, und der großen Unsicherheit in ein Land zu reisen wovon man sonst zuvor kaum etwas gehört hat, gewesen sein. Sicher haben auch die ein oder andere kritische Bemerkung von Bekannten, noch vor dem Reisestart, zu dieser Verunsicherung beigetragen...

...Marokko liegt im Nordwesten Afrikas und grenzt nördlich an das Mittelmeer und westlich an den Atlantischen Ozean an. Unser Flug führte uns von Frankfurt in die
680.000 Einwohner zählende Großstadt Agadir. Der erste Eindruck, dass Agadir eher westlich orientiert ist, sollte sich später in der Woche bei einer Rundfahrt mit dem Mietwagen bestätigen. Vom Flughafen Al Massira geht es mit dem Taxi oder mit dem Bus ins ca. 20 Kilometer nörlich gelegene Taghazoute wo sich unsere Unterkunft befand. Sollte man sich vor der Ankuft in Marokko schon um eine Unterkunft bemüht haben, dann ist es sinnvoll sich über den Transfer zu erkundigen. Dies hätte auch uns den Fahrtpreis um mindestens 1/4 reduziert. Untergebracht waren wir in der "Residence Taghazout Oufella". Diese Gästehaus ist absolut zu empfehlen, da es gemessen an den marokkanischen Standards trotz des günstigen Preises recht gut ausgestattet ist. Zudem erwies sich der Hausbesitzer "Ali" als äußerst freundlich und hilfbereit. Der erste Blick von der großräumigen Terasse, gen Meer, lies dann alle zuvor etwickelten Unsicherheiten schlagartig verschwinden. Es war einfach ein Traum. Einen Ballwurf eintfernt beginnt das Wasser und eine langsame Kopfdrehung von links nach rechts lässt den Blick über die ersten vier Surfsports gleiten, welche alle zu Fuss ohne Probleme zu erreichen sind. Devil´s Rock, Panoramas, Hash Point und natürlich die Rechte von Anchor Point. Anchor ist eine der bekanntesten Wellen Marokkos mit ungeheurem Potential an guten Tagen. Wir erwischten noch die Ausläufer eines großen Swells der zumindest bei Anchor noch wellen um die 2 Meter brachte und im Laufe der Woche kleiner wurde. Die Tage zuvor musste es mehr als richtig geballert haben. So erzählte man uns von Wellen deutlich über doppelt-kopfhoch.

Tagazhout ist ein kleines einfaches Dörfchen, was aber vom boomenden Surftourismus geprägt ist. Aufgrund der Wellenkonstanz und der zahlreichen gut erreichbaren Surfspots ist der Ort voll von Surfern aus aller Welt. Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Internetcafes und natürlich auch diverse Surfshops sind vorhanden. Also genug von dem was man zu Leben braucht, oder eben auch nicht. Aufgrund des fehlenden Vergleichs kann ich nur erahnen, dass die Preise etwas höher sind als für Marokko üblich, was aber aufgrund der vielen Touristen nicht als unüblich erscheint. Es besteht sowohl eine südliche als auch eine nördliche Busanbindung, auch wenn die Konstanz der Wellen in dieser Woche sicher deutlich gegenüber dem Busverkehr erhöht war. Taxis sind auch immer unterwegs, allerdings sollte man sich auf alle Fälle überlegen für die Zeit einen Mietwagen zu nehmen. Es lohnt sich auch aus dem Ort herauszukommen und die umliegenden Gebiete zu entdecken.

So hatten wir uns für die letzten Tage eine Mietwagen genommen der, nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch einwandfrei funktionierte. Es ist ja auch nicht unbedingt zu erahnen, dass ein neu aussehnder Opel Corsa noch einen Choke besitzt. Nach den behobenen technischen Schwierigkeiten ging es endlich Richtung Norden, vorbei an weiteren Klassespots wie Mysteries, La Source und Killer Point, unzähligen Bananenstauden, Oliventransportern, Esseln mit Palmenblättern und Ziegen die in den Bäumen sitzen. Boilers ist natürlich nicht zu vergessen, den wir bei geschätztem Zweieinhalbmeterswell und kaum Leuten im Wasser begutachten konnten. Der Spot stellte sich an diesem Tage jedoch aufgrund des stark wandernden Peaks als eher tückisch heraus, was Jan dann auch gleich mit heftigen Weisswasserwaschgängen zu spüren bekam. Hier fehlte sicher auch die Kraft, die wir tagsüber noch ein Stück nörlicher in Immesouane gelassen hatten. Die Entfernung nach Immsouane von Taghazoute aus kann ich nur noch abschätzen, aber ich denke es ist ein wenig mehr als eine Stunde Fahrt mit dem Auto, die sich aber auch wiederum als lohnend erwies. Immsouane ist ein kleines Dorf mit einem für marokkanische Verhältnisse relativ neuen Hafen. Dementsprechend ist es auch spannend das, wenn auch überschaubare, Treiben auf dem Fischmarkt zu beobachten. Ansonst findet man hier 2 weitere Spots. Im Hafen läuft bei guten Bedingungen eine schier endlos erscheinenede Rechte die vorallem bei Longboardern beliebt scheint. Rechts des Hafens sind diverse weitere Peaks die auf Sand brechen und viele gute Ritte ermöglichen. Zu weiteren Fahrten in den Norden hat es uns leider nicht gereicht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich ein Trip nach Marokko allemal lohnt. Wellentechnisch ist es aufgrund der Spotdichte ein Paradies für Surfer. Vorallem "regulars" kommen hier bei den fast auschschließlich rechts brechenden Wellen voll und ganz auf ihre Kosten. Das Klima ist auch im Dezember durchweg angenehm, auch wenn es in der Nacht und am Morgen deutlich frisch werden kann. Die Menschen erschienen uns als durchweg freundlich. Sicher will jeder sein Geschäft machen, aber das ist niemandem zu verdenken. Insgesamt war es für uns eine runde Sache, auch wenn wie immer 7 Tage deutlich zu kurz waren...

Marokko 2007

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